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Andreas Schmitten im Haus Ludwig, 2022

Die Peter und Irene Ludwig Stiftung feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum und hat in diesem Rahmen Andreas Schmitten eingeladen, sich mit dem Stiftungssitz auseinanderzusetzen. Seine künstlerische Intervention umfasst die gesamte Außenfassade des Hauses inklusive zusätzlicher skulpturaler Elemente und verwandelt das Gebäude in ein Gesamtkunstwerk.

Carla Cugini, geschäftsführende Vorständin der Stiftung, ordnet das Projekt ein: „Als wir Andreas Schmitten eingeladen haben, sich mit unserem Stiftungssitz auseinanderzusetzen, haben wir ihm quasi eine „carte blanche“ gegeben. Wir waren dann wirklich überrascht von Schmittens Vorschlag, der uns sofort überzeugte, aber – um ehrlich zu sein – auch ein bisschen Mut gekostet hat. Von seinem Projekt geht eine echte Signalwirkung aus, den Stiftungssitz verstärkt als Ort zu betrachten, von dem Impulse für die Auseinandersetzung mit Kunst gesendet werden. Darüber sind wir sehr glücklich.“

Andreas Schmittens multidisziplinären Kunstwerke bewegen sich zwischen Zeichnung, Skulptur und Installation. Sie beziehen Techniken der Attraktion aus Religion, Theater und Warenwelt mit ein. Schmitten beschäftigt sich mit Fragen über den Menschen, mit seiner Geschichte, den scheinbar profanen, funktionalen Objekten, die der Mensch schafft und den kulturellen Strukturen, die sich aus seinem Handeln ergeben. Andreas Schmittens Werke wurden in Einzelausstellung im Kunstpalais Erlangen, im Museum Kurhaus Kleve, in der Kunsthalle Bremerhaven sowie in Gruppenausstellungen in Paris, New York, London, Brüssel, Tokio und Los Angeles gezeigt. Seine Werke sind in folgenden öffentlichen Sammlungen vertreten: u.a. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Kunstmuseen Krefeld, Kunstsammlung der deutschen Bundesbank, Kunstmuseum Bonn, Bonn. Andreas Schmitten (*1980) schloss sein Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf 2012 ab und wurde mehrfach ausgezeichnet.
 

Essay zum Projekt von Benjamin Dodenhoff.

Konzert von Sprenger & Sollmann im Haus Ludwig, 2018

Im Rahmen der Werkpräsentation von Annette Kelm gaben die Musiker Konrad Sprenger und Phillip Sollmann im September 2018 mit ihrem „Modular Organ System“ ein Konzert im Haus Ludwig.

Sprenger und Sollmann entwickelten das System 2017 in Auseinandersetzung mit den Ursprüngen des Orgelbaus sowie den verschiedenen historischen Bauweisen und untersuchten die Resonanzeigenschaften der unterschiedlichen Pfeifenformen. Das auf Orgelpfeifen basierende Instrument wird von einer zentralen Windmaschine angetrieben und durch MIDI-Daten (einer Computersprache, welche die Kommunikation von Musikinstrumenten, Computern und anderer Hardware ermöglicht) gesteuert. Erweitert werden die traditionellen Materialien zudem durch Leder, Metall, Glas, Keramik und diverse Kunststoffe. So entsteht eine einzigartige und außergewöhnliche Vielfalt an Geräuschen, Störungen, Drones und Arpeggios. Indem sich das „Modular Organ System“ im Haus Ludwig über mehrere Räume erstreckte, wurde es zu einer durch die Zuhörer*innen begehbaren Klanginstallation.

Annette Kelm im Haus Ludwig

Regelmäßig lädt die Ludwig Stiftung Künstler*innen ein, sich mit dem ehemaligen Wohnhaus von Peter und Irene Ludwig auseinanderzusetzen. Bereits Candida Höfer und Marcel Odenbach folgten dieser Einladung. Nun befasste sich die Berliner Fotokünstlerin Annette Kelm über ein Jahr hinweg mit dem Haus und den hierin beheimateten Objekten. Diese Einladung mündete in der Präsentation ihres Projektes im Haus Ludwig. Das im Jahr 1953 erbaute Wohnhaus der Ludwigs lässt sich wahrscheinlich am treffendsten als Gesamtkunstwerk charakterisieren. Hier sind nicht nur Kunstwerke vieler Gattungen und Epochen beherbergt, sondern es wurden Spolien in Form von Türen, Gittern oder Fliesen integriert und zu einem einzigartigen Werk verschmolzen. Annette Kelm machte die Ausstattung und vielfältigen Objekte direkt oder indirekt zum Thema, indem sie diese in ihren Fotografien inszenierte oder ihre eigenen Stillleben-Fotografien in die Räume integrierte. Sie veränderte damit die Wirkungsweise der Räume und interpretierte sie in ihrer Ornamentik und Stilllebenartigkeit völlig neu.